Wie kann ich meine E-Mail vor Spam schützen?

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Der Internetauftritt ist fertiggestellt, und natürlich haben Sie auch Ihre E-Mail Adresse veröffentlicht. Nicht nur, dass Sie dazu verpflichtet sind. Sie möchten Ihren Kunden die Möglichkeit zur digitalen Kontaktaufnahme anbieten. Kurze Zeit später geht es dann allerdings damit los, dass Sie neben den erwünschten Anfragen auch auch eine Menge an E-Mails mit zweifelhaftem Inhalt bekommen. Einladungen zu Poker-Spielen, Gewinnbenachrichtigungen oder Nachrichten über angebliche Schwierigkeiten mit Ihrem Bankkonto. Mit einem Wort: Spam.

Wie kam es zu der Bezeichnung Spam?

Auch wenn es die Herren Idle, Chapman, Cleese und co im Dezember 1970 noch nicht ahnen konnten, dass es später eine Technologie namens E-Mail geben würde, gilt die Komikertruppe Monty Python als Urheber des Begriffes Spam für unerwünschte Massenmails. In ihrem Spam-Sketch besingen sie tatsächlich gewürztes Büchsenfleisch, die eigentliche Bedeutung des Begriffes. Dabei benutzten sie das Wort wahrlich inflationär: satte 132 Nennungen innerhalb von dreieinhalb Minuten. „Spam, Spam, Spam, Spam, Spam, Spam, gebackene Bohnen, Spam, Spam, Spam und Spam.“

Der inflationäre Gebrauch von Spam hatte allerdings viel früher begonnen. Im Zweiten Weltkrieg war SPAM ein fester Bestandteil der Ausrüstung eines jeden US-Soldaten. Auch für die Zivilbevölkerung war das haltbare Büchsenfleisch phasenweise das einzige Fleisch, das zu bekommen war. SPAM erhielt also schon damals die Bedeutung von massenhaft vorhanden. Wie sehr SPAM zudem sinnvolle Kommunikation unmöglich machen kann, lehrten uns schließlich die Pythons. Kein Wunder, dass damit einer der zentralen Begriffe des Internetzeitalters geboren war: Spam steht heutzutage für unerwünschte Werbung per Massenmails; der Versender solcher Mails ist ein Spammer.

Wie kommen Spammer an Ihre E-Mail Adresse?

Neben den guten Bots wie dem von Google, also jenen kleinen Programmen, die dem automatischen Einsammeln von Daten dienen, gibt es auch Bots, die sich auf das Einsammeln von E-Mail Adressen spezialisiert haben. Meist sind diese Spam-Bots recht einfach programmiert. Sie nehmen alles mit, was ein @ Zeichen beinhaltet, und packen es in eine Datenbank. Besonders dankbar sind bei diesem Vorgehen natürlich für Listen von E-Mail-Adressen, die manche im Rahmen ihrer Mitarbeiter- oder Kundenverzeichnisse auf ihren Websites veröffentlichen. Einmal in einer Datenbank gelandet, erhält Ihre E-Mail-Adresse fortan solch komische Nachrichten über eine hohe Gewinnsummen, die angeblich auf Sie warten. Manchmal sind es auch vermeintlich lukrative Geschäftsangebote.

Verstecken der E-Mail Adresse

Wer seine E-Mail vor Spam schützen will, sollte seine E-Mail Adresse verstecken. Es besteht die Möglichkeit, die E-Mail Adresse so in der HTML-Seite zu hinterlegen, dass die Spam-Bots die Adresse nicht oder nur sehr erschwert auflesen können. Dies benötigt einen gewissen Programmieraufwand in den Scriptsprachen PHP oder Javascript. Wer bei seiner Website auf ein System wie WordPress setzt, kann durch die Installation einer Erweiterung eine solche Funktion sehr einfach nachrüsten. Baukasten-Systeme bieten eine solche Funktion nicht, zumindest ist uns so etwas nicht bekannt.

Eine sehr einfache Methode der Verschleierung ist der Verzicht auf die exakte Nennung der E-Mail-Adresse oder gar deren Verlinkung: Statt mueller@meine-domain.de schreiben Sie zum Beispiel mueller [at] meine-domain [dot] de. Oder mueller (ät) meine (minus) domain (punkt) de. Allerdings berücksichtigen viele Spam-Bots durchaus die ein oder andere alternative Schreibweise bei ihrer Suche.

Schutz der E-Mail Adresse im Kontaktformular mit CAPTCHAS

Im Zusammenhang mit einem Kontaktformular ist die Nutzung von CAPTCHAS eine Möglichkeit zur Verschleierung Ihrer E-Mail-Adresse. Die eigentliche E-Mail wird bei einem Kontaktformular nicht auf der Website bekanntgegeben, sie versteckt sich hinter der Senden-Funktion. Nutzer eines Kontaktformulars müssen selbst eine E-Mail-Adresse hinterlassen. In der Folge erhalten Sie automatisch eine Kopie der versandten E-Mail und damit am Ende auch die Kontaktdaten der angeschriebenen Person. Dies gilt auch für Spam-Bots.

CAPTCHAS sollen nun dazu beitragen, dass sie das Formular gar nicht erst abschicken können. Es gilt, eine Aufgabe zu lösen, zum Beispiel Zahlen und Buchstaben in einem Bild zu erkennen und diese in ein Feld einzutippen. Allerdings gilt auch hier, dass Spam-Bots leider nicht so blöd sind, wie wir es uns wünschen. So erkennen die cleveren unter ihnen sehr wohl die Zeichenreihenfolge und können sie auch in das nötige Feld eingeben. Also gestalten Programmierer ihre CAPTCHAS immer schwieriger – mit der Konsequenz, dass dabei Bilder entstehen, die Menschen kaum mehr erkennen können.

Schutz der E-Mail Adresse im Kontaktformular mit Honeypots

Bei Kontaktformularen haben sich Honeypots (Honigtöpfe) bewährt. Per Honeypot veröffentlichen Sie ein zusätzliches Feld, das nur für Bots sichtbar ist. Füllt der Bot dieses Feld aus, ist er direkt in die Falle geraten und als Spammer erkannt. Da dieses Feld für menschliche Nutzer gar nicht sichtbar ist, kann es auch nicht zu Verwechslungen kommen.

Die Entwicklung wird jedoch auf beiden Seiten immer weitergehen. Spam-Bots werden immer schlauer, also müssen sich Entwickler immer neue Tricks einfallen lassen, die Bots zu täuschen.

Warum stellt mir mein Provider Spam überhaupt zu?

Stellen Sie sich vor, Ihr Postbote würde vor dem Einwerfen Ihrer Post in Ihren Briefkasten erst prüfen, ob der Inhalt sinnvoll ist! Grundsätzlich sind Provider dazu verpflichtet, jede E-Mail zuzustellen. Dennoch haben die Internet Service Provider eine großes Interesse daran, Spam zu erkennen. Allzu gerne würde sie diesen digitalen Schrott gar nicht weiterleiten, da er viel Datenverkehr im Internet erzeugt und enorm Strom in den Rechenzentren verbraucht. Mittels Spam-Filtern, die E-Mails auf Basis der Absenderadresse, der verknüpften Internetadresse und zuvor definierten Wörtern oder Themen prüfen, helfen die Provider Ihnen immerhin beim Sortieren. Allerdings können im Rahmen dieses automatisierten Vorgehens durchaus Fehler passieren: Wichtige Mails können im Spam-Ordner landen. Es bleibt also bei Ihnen, Ihren Spam-Ordner regelmäßig durchzuschauen und den tatsächlichen Müll zu löschen. Laut Landgericht Bonn sind Sie sogar dazu verpflichtet, Ihre Spam-Ordner täglich zu kontrollieren!

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