Fortgeschrittene Nutzer von WordPress wissen, wozu die Seitenleiste (Sidebar) gut ist: Sie bietet Platz für die sogenannten Widgets. Also diese kleinen Zusatzprogramme, die zum Beispiel die aktuellsten Beiträge auflisten, eine Suchfunktion über die Website bereitstellen oder einfach nur die Möglichkeit bieten, eigenen Text unterzubringen – um nur einige wenige zu nennen. Fortgeschrittene Nutzer von WordPress wissen aber auch, dass diese Seitenleiste mit ihren Widgets überall auf der Website angezeigt wird. Dagegen ist grundsätzlich nichts zu sagen.
Doch was ist, wenn Sie auf einzelnen Seiten oder zu einzelnen Beiträgen andere Widgets zeigen möchten?
Drei verschiedene Themen – aber nur eine Sidebar
Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Website, die handelt von Kirche, Kunst und Karneval. Sie haben diese drei unterschiedlichen Themen nicht als drei Seiten realisiert, sondern rufen in Ihrem Menü diese als Kategorien ab. Wann immer jemand auf einen der drei Menüeinträge klickt, zeigt die Website nun eine Kategorie-Archivseite, die alle entsprechend kategorisierten Beiträge auflistet. In der Sidebar allerdings steht immer dasselbe, egal, ob wir nun im Kategorie-Archiv Kirche, Kunst oder Karneval sind.
Gerne würden Sie vielleicht auf der Kirche-Archivseite und bei allen Kirche-Beiträgen in der Seitenspalte darauf hinweisen, wie informativ Sie sich mit den Kirchen Kölns beschäftigen. Nicht aber möchten Sie an derselben Stelle den Hinweis auf das nächste Event Ihres Karnevalvereins geben. Den hingegen wollen Sie aber natürlich im Karneval-Archiv und zu den Karneval-Beiträgen zeigen. Auch hat bei den Kirchen oder beim Karneval der Hinweis auf Ihre aktuellsten Kunst-Beiträge nur bedingt etwas verloren.
Ob nun Kirche, Kunst und Karneval oder Angebote, Team und Referenzen – Gründe für unterschiedliche Seitenleisten mit thematisch relevanten Widgets kann es viele geben. Ich zum Beispiel lagere gerne die Subnavigation dorthin aus. Das Hauptmenü verweist dann nur auf die Hauptseiten, die in ihrer Sidebar jeweils ihre Unterseiten preisgeben.
WordPress Plugin: Custom Sidebars
Individuelle Sidebars lassen sich natürlich mittels PHP von Hand erstellen. Auch gibt es Themes, die diese Funktion mitbringen. Wer ein schlichteres Theme benutzt und sich nicht in der Lage sieht, es umzuprogrammieren, ist mit dem WordPress Plugin Custom Sidebars bestens geholfen.
Nach der Installation verändert Custom Sidebars den Bearbeitungsbereich für die Widgets. Auch schreibt es sich in die Bearbeitung der Seiten und Beiträge. Beides ist nötig, wenn Sie Ihre Seitenleisten umfassend anpassen wollen.
Grundsätzliches Prinzip von Custom Sidebars ist es, die Standard-Seitenleiste zu ersetzen. Hierfür ist das Setzen eines Häkchens nötig – vor allem, wenn Ihr Theme wie im Beispiel mehr als eine Seitenleiste mitbringt (hier gibt es noch eine für die Startseite). Weiterhin gehört zu den Grundprinzipien, dass das Custom Sidebars auf Basis von Kategorien arbeitet. Mit jeder neuen Sidebar, die Sie erstellen, legen Sie fest, für welche Kategorie sie dienen soll.
Diese Angabe machen Sie einmal für die Seitenleiste für ausgewählte Kategorien (dies dient dann vor allem für alle entsprechend kategorisierten Beiträge) und einmal für die Seitenleiste für ausgewählte Kategorie Archive.
Zudem bietet Custom Sidebars auch die Möglichkeit, Sidebars für spezielle Archive wie das Datums-, das Schlagwort- oder das Suchergebnisse-Archiv zu erstellen. Individuelle Sidebars für das Autoren-Archiv bietet nur die Bezahl-Variante.
Custom Sidebars auch für einzelne Seiten
Eine grundsätzliche Sidebar für Seiten (im Gegensatz zu Beiträgen oder Kategorie-Archiven) ist ebenfalls möglich. Möchten Sie aber, dass eine Seitenleiste nur auf einer einzelnen Seite angezeigt wird, können Sie dies in der Bearbeitung dieser Seite definieren: Das Plugin stellt für jede Seite eine Einstellungsmöglichkeit zur Verfügung. Dasselbe gilt übrigens auch für Beiträge: Immerhin ist es ja möglich, dass Sie mit einem einzelnen Beitrag aus der Reihe tanzen möchten.
Sicherlich braucht es etwas Zeit, sich in die Optionen dieses Plugins einzuarbeiten. Doch dieses Investment lohnt sich. Und wenn es Ihnen nur dabei hilft, sich ein noch tieferes Verständnis für das Zusammenspiel von Seiten, Beiträgen und Archiven zu verschaffen. Deshalb von uns ein ganz klares »gefällt mir« für Custom Sidebars!
Beitragsbild: Britta Kretschmer
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