Wie Sie die WordPress Benutzerrollen bearbeiten

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WordPress Benutzerrollen anpassen: Ein Autor, der redigieren kann

Wenn Sie Ihre WordPress Website alleine bearbeiten, sind Ihnen Benutzerrollen wahrscheinlich herzlich egal. Anders sieht es aus, wenn Sie mit mehreren an Ihrem Blog arbeiten. WordPress sieht hierfür verschiedene Benutzerrollen vor. Die verfügen über unterschiedliche Rechte. Im Allgemeinen funktioniert dies sehr gut. Dennoch gibt es Situationen, in denen wünschte man sich, dass einzelne Autoren mehr können, als WordPress ihnen zugesteht. Die Rechte eines Redakteurs sind Ihnen aber zu umfangreich. Dann sollten Sie wissen, wie Sie in WordPress Benutzerrollen bearbeiten und an Ihre Bedürfnisse anpassen können.

Die WordPress Benutzerrollen

Auf die einzelnen Benutzerrollen, die WordPress mitbringt, bin ich in einem früheren Beitrag schon einmal eingegangen. Hier nur in aller Kürze: Da ist allen voran der Administrator, der alles kann. Am anderen Ende der Fahnenstange befindet sich der Abonnent, der außer lesen nichts kann. Dazwischen, in absteigender Reihenfolge, gibt es noch Redakteure, Autoren und Mitarbeiter.

Wenn Sie wie ich das Yoast SEO Plugin benutzen, hat dies für Sie noch zwei weitere Benutzerrollen definiert. Dies sind der SEO Editor und der SEO Manager. Andere Plugins können ebenso ihre eigenen Benutzerrollen mitbringen. Bleiben wir aber bei denen von WordPress und von Yoast SEO.

Die Berechtigungen der WordPress Benutzerrollen

Berechtigungen gibt es eine ganze Menge. Auf der entsprechenden WordPress Codex Seite zähle ich dergleichen 66. Eine WordPress Installation, die nicht Multisite ist und somit auch keinen Super Admin hat, hat 49 Berechtigungen. Zu denen gesellen sich nun noch drei weitere, die von Yoast SEO stammen. Zudem eine Menge mehr, wenn Ihre Plugins das so hergeben.

Bleiben wir bei den 49 WordPress Berechtigungen. Die machen den großen Bereich aus zwischen »kann nichts außer lesen« und »kann alles«. Die Zuordnung sorgt dafür, dass ein WordPress Autor zum Beispiel nur seine eigenen Beiträge bearbeiten kann. Ein Redakteur hingegen kann neben seinen eigenen auch die Beiträge anderer verändern. Das macht Sinn. Immerhin gehört das Redigieren zu den Aufgaben eines Redakteurs.

Die folgende Auflistung aller Berechtigungen zeigt nun aber den großen Kompetenz-Sprung zwischen Autor und Redakteur. Kommen beim Mitarbeiter im Vergleich zum Abonnenten nur zwei Rechte hinzu und beim Autor weitere vier, kann der Redakteur ungleich mehr. Hier sind es gleich 19 Berechtigungen mehr als beim Autor!

Berechtigung Abonnent

read Lesen

Zusätzliche Berechtigungen Mitarbeiter

edit_posts Beiträge verwalten
delete_posts Beiträge löschen

Zusätzliche Berechtigungen Autor

delete_published_posts Veröffentlichte Beiträge löschen
edit_published_posts Veröffentlichte Beiträge bearbeiten
publish_posts Beiträge veröffentlichen
upload_files Dateien hochladen

Zusätzliche Berechtigungen Redakteur

delete_others_pages Seiten anderer Benutzer löschen
delete_others_posts Beiträge anderer Benutzer löschen
delete_pages Seiten löschen
delete_private_pages Private Seiten löschen
delete_private_posts Private Beiträge löschen
delete_published_pages Veröffentlichte Seiten löschen
edit_others_pages Seiten anderer Benutzer bearbeiten
edit_others_posts Beiträge anderer Benutzer verwalten
edit_pages Seiten bearbeiten
edit_private_pages Private Seiten bearbeiten
edit_private_posts Private Beiträge bearbeiten
edit_published_pages Veröffentlichte Seiten bearbeiten
manage_categories Kategorien verwalten
manage_links Links verwalten
moderate_comments Kommentare moderieren
publish_pages Seiten veröffentlichen
read_private_pages Private Seiten lesen
read_private_posts Private Beiträge lesen
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Zusätzliche Berechtigungen Administrator

activate_plugins Plugins aktivieren
create_users Benutzer erstellen
delete_plugins Plugins löschen
delete_themes Themes löschen
delete_users Benutzer löschen
edit_dashboard Dashboard bearbeiten
edit_plugins Plugins bearbeiten
edit_themes Themes bearbeiten
edit_theme_options Theme-Optionen bearbeiten
edit_users Benutzer bearbeiten
export Export
import Import
install_plugins Plugins installieren
install_themes Themes installieren
list_users Benutzer auflisten
manage_options Optionen verwalten
promote_users Benutzer vorschlagen
remove_users Benutzer entfernen
switch_themes Themes wechseln
unfiltered_upload Ungefiltertes Hochladen
update_core WordPress aktualisieren
update_plugins Plugins aktualisieren
update_themes Themes aktualisieren

Zwei SEO-Rollen: Editor und Manager

Yoast SEO liefert nun noch zwei weitere Benutzerrollen. SEO Editor und SEO Manager unterscheiden sich allerdings nicht allzu sehr. Allein ihre SEO Berechtigungen machen den Unterschied aus. Ansonsten entsprechen ihre Rechte denen des Redakteurs.

Wenn man nun keinen SEO Editor oder Manager zum Einsatz bringen will, kann man mindestens einen von ihnen bearbeiten. So habe ich es zumindest für mein Anliegen gehalten. Autor oder Redakteur wollte ich jedenfalls nicht verändern. Und wozu sollte ich einen weiteren Benutzer hinzufügen, wenn ich ohnehin zwei habe, die ich nicht nutze.

Aus dem SEO Editor einen Beitrags-Lektor machen

Für ein Blog, das ich betreibe, brauche ich eine Art Beitrags-Lektor. Also einen Benutzer, der mehr kann als ein Autor, aber weniger als ein Redakteur. Konkret braucht dieser Benutzer neben den Autorenrechten noch das Recht, die Beiträge anderer zu bearbeiten. Dabei geht es mir vor allem um solche Beiträge, die noch Entwürfe oder geplant sind. Seiten hingegen braucht dieser Lektor nicht zu redigieren.

In meinem Fall muss dieser Benutzer vorerst noch nicht einmal selbst veröffentlichen können. Wobei das später hinzukommen soll. Aber bleiben wir hier erst einmal bei dem Autor, der Beiträge anderer redigieren kann.

Plugins zum Bearbeiten der WordPress Benutzerrollen gibt es mehrere. Ich habe mich bei meinem Anliegen für das Plugin User Role Editor von Vladimir Garagulya entschieden. Diesem Plugin haben wir übrigens auch die Auflistung oben zu verdanken: Es bietet nämlich die Darstellung der Berechtigungen in allgemeinverständlicher Form.

Mit User Role Editor eine WordPress Benutzerrolle bearbeiten

Nach dem Installieren und Aktivieren finden sich die allgemeinen Optionen des Plugins unter Einstellungen > User Role Editor. Die Bearbeitung der Benutzerrollen findet dann aber direkt bei den Benutzern statt. Auch hier heißt es dann schlicht Benutzer > User Role Editor. Überdies lässt sich fortan jeder Benutzer einzeln bearbeiten.

WordPress Bentzerrollen bearbeiten mit User Role Editor
Der neue SEO Editor ist ein Beitrags-Lektor, der ansonsten Autor ist

Der Autor, der auch redigieren kann, ist in diesem Beispiel ein SEO Editor. Also habe ich dieser Rolle alle Rechte entzogen, die es hier nicht braucht. Es bleiben nur noch acht Rechte insgesamt. Das sind somit alle Autorenrechte plus das Recht, Beiträge anderer zu verwalten.

Warum habe ich nicht den Autor bearbeitet?

Nun könnte man auch auf die Idee kommen, stattdessen gleich die Autorenrolle zu bearbeiten. Statt viele Häkchen zu löschen, bräuchte man nur ein Häkchen hinzuzusetzen. Allerdings weiß ich noch nicht, was die Zukunft bringt. Vielleicht kommen noch weitere Autoren hinzu? Die sollen dann wahrscheinlich nicht die Texte anderer redigieren können.

Auch könnte man bei dieser Absicht einfach den konkreten Benutzer bearbeiten. Wenn man dem aber wie ich noch das Recht zu veröffentlichen entziehen möchte, funktioniert das über diesen Weg nicht. Vorhandene Rechte können Sie an dieser Stelle nämlich nicht entfernen.

Mit User Role Editor lassen sich auch die Rechte einzelner Benutzer bearbeiten.
Klick auf Berechtigungen führt zur Bearbeitung der Rechte dieses einen Benutzers

Besser nicht zu viel am Core herumspielen

Grundsätzlich halte ich es nicht für sinnvoll, zu viel an den grundlegenden Rollen herumzuspielen. Irgendwann verliert man da nämlich den Überblick. Sicherlich gibt es einen Reset Button. Der findet sich in den grundlegenden Optionen des Plugins unter Einstellungen > User Role Editor > Werkzeuge. Doch dieser Button gilt dann gleich für alle WordPress Rollen. Und sollten die durch ein anderes Plugin wie zum Beispiel Woocommerce verändert worden sein, gehen auch diese Änderungen dann verloren.

Ansonsten lassen sich mit dem Plugin neue Benutzerrollen erstellen, denen dann auch eigene Berechtigungen hinzugefügt werden können. Dies setzt dann aber erheblich weitergehende Kenntnisse voraus.

Für mehr Finetuning, also zum Beispiel die Zuordnung, welcher Benutzer welche Metaboxen in der Beitragsbearbeitung sehen kann, braucht es die Pro-Version des Plugins.

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