WordPress Theme mit vielen Einstellungsmöglichkeiten: Weaver Xtreme

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Weaver Xtreme Beispiel
Weaver Xtreme kann auch boxed mit Hintergrundbild.

Kürzlich traf ich im Rahmen eines Einzelkurses auf einen alten Freund: das WordPress Theme Weaver II. Doch das wird schon seit einiger Zeit nicht länger weiterentwickelt. Stattdessen hat sich sein Baumeister auf ein neues Projekt gestürzt: Weaver Xtreme. Und das ist wie Weaver II ein WordPress Theme mit vielen Einstellungsmöglichkeiten. Auch wenn es auf den ersten Blick gar nicht so offensichtlich ist, unterscheiden sich die beiden Weaver-Varianten doch erheblich. Und so ist es auch nur bedingt möglich, die alten Einstellungen für das neue Theme zu übernehmen. Aber wie bei einem Alleskönner zu erwarten, gibt es auch hier Optionen.

Weaver und die 600+ Einstellungsoptionen

Eines vorweg: Auch wenn das Theme im Frontend diverse Sprachen bedient (neben Englisch, Französisch und Deutsch auch zum Beispiel Japanisch), sind die über 600 Einstellungsoptionen auf Englisch. Ohne Englischkenntnisse gestaltet sich die Arbeit da natürlich schwierig. Andererseits sind die meisten Begriffe, mit denen man es im Web zu tun hat, ohnehin englischen Ursprungs. Das Arbeiten mit diesen Einstellungsoptionen hilft also nicht nur, den Aufbau einer Website mit ihren typischen Bereichen besser zu verstehen. Auch lernen Sie dabei die passenden Vokabeln: Wrapper. Main. Content. Post. Page. Margin. Padding. etc. Im Zweifel funktioniert aber auch viel über Versuch und Irrtum.

Gute Englischkenntnisse helfen auch ungemein bei der ausführlichen und außergewöhnlich guten Dokumentation des Themes. Das trifft man nicht oft: Ein Entwickler und Programmierer, der über seine Arbeit auch noch schreiben kann. Und das verständlich und nachvollziehbar – Chapeau, Mr. Weaver!

Weaver Xtreme Optionen. Hier: die Beitragseinstellungen
Weaver Xtreme Optionen. Hier: die Beitragseinstellungen

Weaver 2010

Als ich anfing, mich mit WordPress zu beschäftigen, stieß ich sehr schnell auf das Weaver Theme. Damals hieß es einfach noch Weaver (später auch Weaver 2010) und unterschied sich mit seinen vielen Einstellungsmöglichkeiten schon erheblich von allen anderen Themes, die ich mir angeschaut hatte. Dabei war ich nicht nur angetan von den umfangreichen Listen, mit denen sich die einzelnen Website-Bereiche in Hinblick Farben, Größen, Abstände etc. definieren ließen.

Vielmehr konnte man auch damals schon diverse Einstellungen treffen, die ansonsten Eingriffe in die Templates erfordert hätten. Also zum Beispiel die Wahl, ob Beiträge auf Übersichtsseiten nun als Excerpt oder Volltext erscheinen sollen. Oder wie viele Sidebars man nutzen möchte. Sehr hilfreich fand ich auch damals schon, dass einzelne Seiten oder Beiträge andere Einstellungen haben konnten als die grundlegenden. Und – sofern ich mich recht erinnere – erlaubte Weaver auch damals schon den Zugriff auf den Head-Bereich. Es war also möglich, dort Code zu hinterlegen, ohne die header.php bearbeiten zu müssen.

Weaver II

Später, dann allerdings schon unter Weaver II, lernte ich auch endlich die Möglichkeiten verstehen, eigene Per Page Extra Widget Areas zu erstellen und diese im Rahmen von sogenannten Pages with Posts zu nutzen. Mit anderen Worten: Einzelne Seiten können ihre eigene Sidebar haben. Und: Einzelne Seiten können zu ihrem Text auch die passenden Beiträge anzeigen. Schließlich war es auch Weaver II, das mir das Arbeiten mit benutzerdefinierten Feldern erstmals näher brachte. Für diese sieht das Theme diverse Bereiche vor, in denen diese Felder erscheinen können. Zum Beispiel oberhalb des Contents. Oder unterhalb des Beitrags. Aber auch oberhalb der Sidebar. Und das alles, ohne jemals selbst irgendwelche Änderungen an den entsprechenden PHP-Dateien vornehmen zu müssen.

Großartig fand ich auch immer die Weaver Shortcodes, allen voran jene, die die Ausgabe pro darstellendem Gerät regeln. So ist es möglich, dass ein bestimmter Inhalt auf Mobilgeräten gar nicht angezeigt wird. Oder umgekehrt, dass ein Inhalt nur auf Smartphones, nicht aber auf Geräten größer als Tablets erscheint. Auch wenn das auf den ersten Blick vielleicht exotisch wirkt, hatte ich durchaus schon die Situation, in der ein solcher Kniff hilfreich war.

Weaver Xtreme

Weaver Xtreme Beispiel 1
Weaver Xtreme Beispiel 1: Kein Headerbild, full-width, 2 Sidebars

Nun heißt das Theme also Weaver Xtreme. Noch immer bieten die Themeeinstellungen über 600 Optionen. Und der Aufbau der Design > Weaver Xtreme Admin Seiten unterscheidet sich nicht wesentlich von seinen Vorgängern. Allerdings ist es mittlerweile möglich, all diese Einstellungen auch im Rahmen des Design > Customizers vorzunehmen.

Ein anderer wesentlicher Unterschied im Vergleich zur Vorversion besteht in der grundsätzlichen Struktur. So ist es nun zum Beispiel möglich, die Ausgabe für alle oder auch nur für einzelne Bereiche auf volle Breite zu stellen. Das wäre unter Weaver II nicht so ohne Weiteres möglich gewesen. Auch solche Nettigkeiten wie die Ausgabe der Beiträge auf Übersichtsseiten als Masonry (Mauerwerk) war früher keine Option.

Weaver Xtreme Beispiel 2
Weaver Xtreme Beispiel 2: Header full-width, Content mit Sidebar rechts, Beiträge als Masonry

Auf andere neue Optionen wie zum Beispiel die Möglichkeit, Beitrag Excerpts mit ihrem Beitragsbild hinterlegen zu können, finde ich jetzt persönlich wenig hilfreich. Hingegen vermisse ich alte Einstellungen wie die Möglichkeit, dass die Beitragsnavigation innerhalb einer Kategorie stattfinden kann. Diese ist nunmehr nur noch im Rahmen der Bezahlversion Weaver Xtreme Plus vorhanden. Oder man geht hin und bearbeitet die Template-Dateien. Doch um das nicht tun zu müssen, wählt man ja ein WordPress Theme mit vielen Einstellungsmöglichkeiten, oder?

Weaver Xtreme Recommended Plugins

Im Gegensatz zu früher sind bei der Xtreme Variante wesentliche Funktionen im Rahmen von Plugins ausgelagert. Auf eines dieser Plugins bin ich hier schon mal eingegangen, nämlich die Weaver Show Post Options, die sich auch mit vielen anderen Themes ganz gut verstehen. Von zentraler Bedeutung für das Theme ist aber vor allem das Weaver Xtreme Theme Support Plugin. Das liefert nicht nur die bereits benannten Weaver Shortcodes, sondern vor allem auch die Möglichkeit, alle Themeeinstellungen in der Datenbank abzuspeichern – und damit auch updatesicher zu machen.

Weaver Xtreme Theme Support

Weaver hat die vorgenommen Einstellungen schon immer updatesicher in der Datenbank abgelegt. Natürlich konnte man auch schon immer Child Themes erstellen. Solange man aber keine Änderungen an den Templates vornimmt, ist dies nicht nötig. Alle Einstellungen im Rahmen von Design > Weaver Xtreme Admin können und sollten Sie also speichern – und auch sichern.

Problemlos können Sie so mehrere Designs ausprobieren. Nehmen Sie zum Beispiel die drei, die ich für diesen Beitrag erstellt habe. Für alle drei habe ich eine Sicherung, die ich jederzeit über die Save/Restore-Funktion des Themes wieder aufspielen kann. Auf diese Weise lässt sich unproblematisch mal was Neues ausprobieren. Wenn das dann nicht gefällt, laden Sie einfach Ihr altes Design wieder hoch. Zwei Klicks, und alles sieht so aus wie zuvor.

Die Datei, die bei dieser Sicherung entsteht, hat die Extension .wxb. Und genau hier liegt auch das Problem, wenn es um die Nutzung von Sicherungen geht, die Sie mit Weaver II erstellt haben. Dessen Extension lautete .w2b – und damit kann Weaver Xtreme nichts anfangen. Was also tun? Alle Einstellungen noch einmal von Hand eingeben?

Weaver II to Weaver Xtreme Plugin

Wie so oft hilft ein Plugin. Es heißt Weaver II to Weaver Xtreme und stammt vom Theme-Entwickler. Der eingangs erwähnte Kunde und ich haben es direkt ausprobiert und waren mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Tatsächlich sorgt das Plugin für die Konvertierung und nutzt, soweit möglich, die alten Einstellungen für die neuen Elemente, Klassen und IDs. Und das macht es wirklich erstaunlich gut. Nach der Konvertierung gibt das Plugin aber auch eine genaue Auflistung all jener Einstellungen aus, die es nicht mal eben so übernehmen kann.

Auch wenn nicht alle Optionen 1:1 übernommen werden, so hilft das Plugin bei der Arbeit doch gewaltig. Immer vorausgesetzt, man möchte, dass die Website nach wie vor so aussieht wie früher. Sinnvoll erscheint aber vielleicht, nach ein paar Jahren des immer gleichen Erscheinungsbildes zumindest mal eine sanfte Änderung des Designs. Es muss ja nicht gleich alles Pink werden, was vorher dezent Grau war. Ein Header in voller Breite, ein großes Beitragsbild oberhalb des Excerpts, das allein kann ja schon Wunder wirken und das eventuell angestaubt wirkende Design moderner erscheinen lassen.


Beitragsbilder: Britta Kretschmer

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