WordPress unter PHP 7.1 – macht die Website schneller und sicherer

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PHP Elephant: WordPress unter PHP 7.1
Der »Elephpant« ist das Maskottchen der PHP Entwickler

Kürzlich erreichte mich die irritierte Anfrage einer Kundin. Sie hatte von ihrem Hoster die Mitteilung erhalten, dass nur wenige Tage später die technische Unterstützung von PHP 5.6 nicht mehr garantiert sei. Sie sollte also prüfen, ob ihre Website unter PHP 7.0 oder 7.1 funktioniert. Nun war die Umstellung der Standard PHP Version schon Monate vorher ankündigt worden. Und wäre diese Änderung für meine Kundin relevant gewesen, hätte ich mich schon längst gekümmert. Immerhin bekomme ich denselben Newsletter. Ihre Website weiß nur gar nichts von PHP, der ist das wurscht. Doch was ist, wenn die Website auf Basis eines Systems wie WordPress läuft? Wie gut funktioniert WordPress unter PHP 7.1?

WordPress unter PHP 7.1

Vor gar nicht allzu langer Zeit war es noch die Nachfrage wert, ob der Hostinganbieter der Wahl überhaupt PHP anbietet. Denn damit WordPress installiert und ausgeführt werden kann, muss auf dem Server diese Scriptsprache, die eigentlich Hypertext Preprocessor heißt, installiert sein. Heutzutage stellt sich nur noch die Frage nach der Versionsnummer. Die aktuell empfohlene Mindestanforderung von WordPress ist PHP 7.0 – oder größer, also PHP 7.1. Allerdings läuft das aktuelle WordPress 4.8 auch noch unter älteren PHP Versionen wie 5.6 oder gar 5.3. Umgekehrt verstehen sich ältere WordPress Versionen nicht mit den aktuellen Versionen PHP 7.0/7.1. Grund dafür ist, dass bei der Entwicklung von PHP 7.0 auf Abwärtskompatibilität weitgehend verzichtet wurde.

Die Vorteile von PHP 7.0/7.1 betreffen vor allem die Tatsache, dass erst mit PHP 7.0 diverse Sicherheitslücken der Vorgängerversion PHP 5.6 geschlossen wurden. Neben diesem essentiellen Aspekt der größeren Sicherheit steht die aktuelle Version ferner im Ruf, WordPress Websites zwei- bis dreimal schneller auszuliefern. Dies lässt das SEO-Herzchen höher schlagen, gehört die Ladegeschwindigkeit einer Website schließlich zu den zentralen Aspekten der Suchmaschinenoptimierung.

WordPress und seine aktiven Komponenten: Theme und Plugins

Allerdings geht es bei WordPress ja nicht nur um die Software an sich, sondern auch um das Theme und die Plugins. Auch diese Komponenten funktionieren auf Basis von PHP und müssen von ihren Autoren entsprechend immer weiterentwickelt werden. Doch das allein reicht nicht. Sie als Betreiber Ihrer WordPress Installation müssen WordPress, das Theme und die Plugins regelmäßig aktualisieren. Dies dient nicht nur der Sicherheit Ihrer Installation. Immerhin kann es Ihnen passieren, dass auch Ihr Hoster irgendwann die technische Unterstützung für die veraltete PHP Version einstellt, die Sie eigentlich noch bräuchten, nur weil Sie die Updates nicht ausgeführt haben.

Welche PHP Version ist aktiv?

Tatsächlich zeigt WordPress in seinem Backend die auf dem Server aktive PHP Version nicht an. Auch wenn es Plugins gibt, die dies übernehmen, wäre es vielleicht sinnvoll, würde WordPress von Haus aus den Hinweis auf die aktive im Gegensatz zur aktuellen Version ausgeben. Zwar gibt es sicherlich sehr viele WordPress Nutzer, für die PHP gar kein Begriff ist. Der Hinweis würden sie aber auf die Thematik aufmerksam machen.

Auch mir wäre dieser Hinweis hilfreich, denn auch mein erster Gedanke gilt nicht der PHP-Version, wenn ich an einer WordPress Website arbeite. Umso dankbarer war ich jüngst dem Yoast SEO Plugin, das mich auf die veraltete PHP Version einer Website aufmerksam machte. PHP 5.3, verkündete das Plugin, unterstütze es nicht länger. Oups, dachte ich, da müssen wir wohl schnell was umstellen…

Die PHP Version umstellen

Bevor Sie Ihre PHP Version umstellen, sollten Sie auf jeden Fall ein Backup von Ihrer WordPress Installation und der Datenbank machen!

Die PHP Version lässt sich nur auf dem Server an sich umstellen, also nicht über das WordPress Backend. Wo und wie genau ist von den Einstellungsmöglichkeiten des Hostinganbieters abhängig. Die meisten mir bekannten Hoster bieten dafür eine Anleitung auf ihren Hilfeseiten. Letztlich läuft es aber nur darauf hinaus, an der richtigen Stelle die passende Auswahl zu treffen und ein paar Minuten zu warten, bis die Umstellung aktiv ist. Erst dann zeigt sich die spannende Antwort auf die Frage, ob nun noch alles funktioniert.

Wer dies vorher testen möchte, kann das Plugin PHP Compatibility Checker von WP Engine nutzen. Das Plugin untersucht alle aktiven PHP Dateien der Installation auf mögliche Probleme. Allerdings steht es im Ruf, auch die ein oder andere false postive Meldung auszugeben: Der Code ist eigentlich kompatibel, wird aber als nicht-kompatibel eingestuft. Das kann dann nur richtig einschätzen, wer in Sachen PHP fit ist. Allen anderen helfen diese Meldungen nicht wirklich weiter, und so bleibt nur die Überraschung nach der Umstellung der PHP Version.

Was tun, wenn WordPress unter PHP 7.1 nicht läuft?

Sollte Ihr WordPress unter PHP 7.1 tatsächlich Fehler, Warnungen oder gar den ganz üblen White Screen of Death ausgeben, liegt dies nicht an der aktuellen (!) WordPress Software. Schuld daran ist dann wahrscheinlich ein Plugin, eventuell das aktive Theme. Beides lässt sich korrigieren. Siehe hierzu den Beitrag zum WordPress Warning nach dem Update.

Nun ist allerdings das Umschalten auf die aktuelle PHP Version, wie es so schön auf Neudeutsch heißt, alternativlos. Zwar laufen sicherlich massenhaft WordPress Websites noch unter veralteten PHP Versionen. So wie viel zu viele WordPress Installationen von ihren Betreibern nicht aktualisiert werden. Letzteres ändert sich dann aber wahrscheinlich schlagartig, wenn die Website wegen der zwangsweisen Umstellung seitens des Hosters sonst gar nicht mehr läuft. Das eingangs erwähnte Vorgehen mag dem ein oder anderen Kunden sicherlich nicht geschmeckt haben. Für alle anderen ist es ein Segen. Denn so ist sichergestellt, dass in der Nachbarschaft mehr Sicherheit herrscht. Und davon profitieren dann alle.


Beitragsbild: Britta Kretschmer

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