Wozu gibt es eigentlich WordPress Beitragsformate?

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Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wozu WordPress Beitragsformate gut sein sollen? Okay, die Frage können Sie sich nur stellen, sofern Ihr Theme diese unterschiedlichen Vorlagen überhaupt anbietet. Das muss nicht zwangsläufig der Fall sein. Und selbst wenn: Meist macht es kaum einen Unterschied, ob Sie nun das Standard- oder ein anderes Format wählen. Einzig erkennbar verändert sich oft nur die Schriftgröße der Überschrift, die im Fall der Kurzmitteilung auf der Blogseite noch nicht mal anklickbar ist. Sind diese Beitragsformate also ungefähr genauso bedeutsam wie der vielzitierte umkippende Sack Reis in China?

Ein WordPress-Leben ohne Beitragsformate…

WordPress Beitragsformate Box
Nicht jedes Theme zeigt diese Box

ist nicht nur denkbar, sondern auch absolut möglich: Die meisten Nutzer kommen wahrscheinlich wunderbar mit dem Standardformat aus. Und doch lassen sich Kurzmitteilung, Statusmitteilung oder Bild durchaus sinnvoll einsetzen. Dazu müssen diese zusätzlichen Beitragsformate aber erst einmal für Ihr Theme registriert sein. Ohne entsprechenden Eintrag in der functions.php erscheint ihre Auswahl gar nicht erst in der Beitragsbearbeitung. Zeigt Ihnen Ihr Theme die entsprechende Box also nicht an, hat der Theme-Autor diese Funktion nicht vorgesehen. Wie Sie diese hinzufügen können, verrät der WordPress Codex: Post Formats.

Bitte beachten Sie, dass dieses Hinzufügen nur Sinn im Rahmen eines Child Themes macht. Ohne Child Theme würde die Ergänzung mit dem nächsten Update des Themes verschwinden. Der Codex nennt Ihnen den entsprechenden Befehl.

Der Nutzen von Beitragsformaten

Im Rahmen unserer Website nutzen wir neben dem Standardformat auch die Kurzmitteilung. Wir haben uns seinerzeit für folgendes Vorgehen entschieden: Alle Kursbeschreibungen sind Standardformate, alle Blogbeiträge Kurzmitteilungen. Dafür haben wir einige Anpassungen vorgenommen und sind mit diesem Vorgehen durchaus glücklich. Auf diese Weise ist es nämlich möglich, zwei sehr unterschiedliche Inhaltstypen auch visuell voneinander zu unterscheiden.  Zum Beispiel sieht unsere Blogseite ganz anders aus als die Kategorieseiten, die die Kurse oder Workshops auflisten; unsere Blogbeiträge zeigen automatisch eine Auswahl an Beiträgen mit ähnlichem Inhalt an, während die Kurse und Workshops darauf verzichten. Dafür war es nötig, Modifikationen in einzelnen PHP-Dateien vorzunehmen. Doch allein schon mit CSS-Änderungen lässt sich viel erreichen, sofern das Theme nicht sehr eigene Definitionen mitbringt.

Trennung von Form und Inhalt

Wann immer ich über die Trennung von Form und Inhalt spreche, zitiere ich gerne unser aller liebstes Textverarbeitungsprogramm Word. Auch wenn das oft gar nicht wie gewünscht weiterhilft: Offenbar nutzen die wenigsten die unterschiedlichen Formatvorlagensätze, die Texte mit einem einzigen Klick sehr unterschiedlich aussehen lassen. War die Überschrift 1 gerade noch schlicht schwarz, kommt sie durch Änderung des Vorlagensatzes plötzlich farbig hinterlegt und in Großbuchstaben daher. Oder sieht sonst wie anders aus. Wem das nicht gefällt, ändert die Formatvorlage für die Überschrift 1 – und schon sehen alle Überschriften dieser ersten Ordnung auf die gleiche Weise anders als zuvor aus. Wer das noch nie ausprobiert hat, sollte den Klick mal wagen. Einmal verstanden, können einem Formatvorlagen das Word-Leben jedenfalls extrem erleichtern.

Für WordPress gilt nun dasselbe Prinzip, wenngleich das Vorgehen vielleicht nicht ganz so komfortabel ist. An erster Stelle steht die Wahl des Beitragsformats. Das benötigt tatsächlich nur den Klick auf sagen wir Statusmitteilung und das Aktualisieren des Beitrags. Schon erscheint der Beitrag im Frontend nicht länger im Standardformat. Ist das nicht direkt ersichtlich, liegt es an den fehlenden CSS-Definitionen. Denn für die konkrete Änderung des Erscheinungsbildes dieses Beitrag als Statusmitteilung braucht es CSS-Formate. Dafür stellt WordPress nun im Gegensatz zu Word kein entsprechendes Werkzeug zur Verfügung. Hier sind einmal mehr CSS-Kenntnisse nötig.

Nicht jedes Theme stellt Optionen für benutzerdefiniertes CSS zur Verfügung. Bei Themes, die das nicht bieten, ist es sinnvoll, mit dem WordPress Plugin Simple Custom CSS (oder einem Child-Theme) zu arbeiten, damit Ihre Anpassungen das nächste Theme-Update überstehen.

Auch arbeitet nicht jedes Theme nach gleichen Prinzipien. Gerade Themes, die sehr viele Theme-Optionen mitbringen, lassen sich nicht zwangsläufig mit den folgenden Angaben beeinflussen. Grundlage des Folgenden stellt also einmal mehr Twenty Sixteen dar!

Post Formate formatieren

Um einzelne Post Formate formatieren zu können, bietet WordPress einzelne Klassen:

  • Kurzmitteilung: .format-aside
  • Statusmitteilung: .format-status
  • Bild-Beitragsformat: .format-image
  • etc.

Sagen wir, Sie möchten, dass die Schriftfarbe Ihrer Statusmitteilung im Gegensatz zu der schwarzen Schriftfarbe eines Beitrags im Standardformat pink ist. Nicht dass ich Ihnen dazu raten möchte, aber machbar wäre dies über folgende Definition:

.format-status p { color: pink; }

Die vorangestellte Klasse .format-status sorgt dafür, dass ausschließlich alle Absätze p einer Statusmitteilung von der Änderung betroffen sind.

Soll die Schriftfarbe einer Kurzmitteilung im Gegensatz zum Standard und zur Statusmitteilung nun grau sein, bräuchte es auch hierfür eine eigene Definition:

.format-aside p { color: grey; }

Einzelne Beitragsformate definieren

So lassen sich nicht nur Absätze für die einzelnen Beitragsformate definieren. Vielmehr können Sie so auch die die Darstellung des Beitragsbildes unterschiedlich beeinflussen. Sagen wir, das Beitragsbild einer Kurzmitteilung soll 300 Pixel breit sein und rechts neben dem Text stehen, während das Beitragsbild einer Statusmitteilung mit 250 Pixeln etwas kleiner ist und links neben dem Text erscheinen soll. Das Beitragsbild des Bild-Beitragsformates soll aber auf jeden Fall groß sein, oberhalb des Textes stehen und im Gegensatz zum Standard einen grauen Rahmen zeigen. Die Definitionen hierfür wären wie folgt:

/* Bildanpassung für die Kurzmitteilung */
.format-aside .post-thumbnail {
float:right;
width: 300px;
margin-left: 25px;}

/* Anpassung für die Statusmitteilung */
.format-status .post-thumbnail {
float:left;
width: 250px;
margin-right: 25px;}

/* Bildanpassung für das Bild-Beitragsformat */
.format-image .post-thumbnail {
background-color: #e6e6e6;
padding: 20px; 
width: 100%; }

Unabhängig davon, wie weitgehend Ihre Anpassungen sind: Fortan gelten Sie für jeden Beitrag, den Sie mit der entsprechenden Vorlage veröffentlichen. Oder anders gesprochen: Ein und derselbe Beitrag kann mit nur zwei Klicks (Wahl des Beitragsformates und Aktualisieren) im Frontend gleich mal ganz anders aussehen:

WordPress Beitragsformate (Twenty Sixteen)

So gesehen sind diese Beitragsformate also doch eine nette, wenn auch wenig beachtete Möglichkeit für die Gestaltung Ihrer WordPress Website.

Für weitergehende Änderungen, zum Beispielen für das Hinzufügen von Funktionen für einzelne Beitragsformate, wäre es nötig, entsprechende content-(…).php Dateien zu bearbeiten oder gar erst zu erstellen. Aber das wäre einen weiteren Beitrag in unserem Blog wert…


Foto: Britta Kretschmer

Eine Antwort zu „Wozu gibt es eigentlich WordPress Beitragsformate?“

  1. […] format-image usw. zurückgreifen. Das alles beschreiben uralte Artikel bei den Netzialisten und Internetkurse Köln sehr […]

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