Ist WordPress einmal auf dem eigenen Webspace installiert, stellt sich schnell die Frage, welches Theme am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt. Eine pauschale Antwort, welches WordPress Theme das für Ihre Zwecke geeignete ist, lässt sich so einfach sicherlich nicht geben. Doch gibt es einige Merkmale, an denen Sie sich bei der Auswahl orientieren können.
Was ist das eigentlich, ein WordPress Theme?
Themes sind Designvorlagen, die für die strukturelle Anordnung von Abschnitten, Texten und Bildern etc. und deren Formate (Schriften, Farben, Größen etc.) verantwortlich sind. Frei verfügbare Themes lassen sich mit nur wenigen Klicks installieren und aktivieren. Von Haus aus bringt jede WordPress-Installation ein Standard-Theme mit. Das aktuelle Standard-Theme heißt Twentyfifteen.
Worauf sollte ich bei der Wahl achten?
Ein gutes WordPress Theme ist responsive, wird von seinem Autoren regelmäßig aktualisiert und passt zu den eigenen Vorkenntnissen und den Zielen Ihrer Website.
- Responsive bedeutet, dass sich das Design an die Möglichkeiten des darstellenden Endgerätes anpasst. Dies können Sie leicht überprüfen, indem Sie sich Ihre Website einmal auf Ihrem kleinsten Endgerät anschauen, Ihrem Smartphone. Gefällt Ihnen, was Sie sehen? Oder müssen Sie wie in früheren Zeiten viel zoomen und schieben, um überhaupt etwas erkennen und lesen zu können?
- Regelmäßige Updates. Ob der jeweilige Autor sein Theme pflegt und regelmäßig aktualisiert, können Sie mittels der Detailinformationen überprüfen, die WordPress über jedes Theme seines offiziellen Verzeichnisses bekanntgibt. Liegt die letzte Aktualisierung Jahre zurück, sollten Sie sich besser für ein anderes entscheiden.
- Ihre Vorkenntnisse stellen ein sehr wesentliches Kriterium dar. Für das Individualisieren eines Themes sind mindestens grundlegende HTML- und CSS-Kenntnisse nötig. Weitergehende, vor allem strukturelle Änderungen erfordern grundlegende PHP-Kenntnisse. Einige Themes bringen von Haus aus Einstellungsoptionen mit, die zum Teil extrem weitgehend sind. Diese ersparen Ihnen das Arbeiten in der für alle Formatierungen verantwortlichen Datei style.css.
- Auch Ihre Ziele können maßgeblich für die Wahl Ihres Themes sein. Wenn Sie zum Beispiel mit vielen Bildern arbeiten, sollte Ihr Theme Bilder entsprechend präsentieren. Ein möglichst großer Header (Kopfzeile), vielleicht sogar formatfüllend, kann hierbei sinnvoll sein. Dreht sich alles um Texte, benötigen Sie einen solchen Header nicht. Verkaufen Sie Produkte, sollte Ihr Theme mit einem Shop-Plugin wie Woocommerce gut zusammenarbeiten können.
Empfehlenswerte Themes für Einsteiger
Bei unzähligen Themes, die es gibt, fällt es schwer, Empfehlungen auszusprechen. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass jedes Theme, das es in das offizielle WordPress-Verzeichnis geschafft hat, gut brauchbar ist. Die folgenden konkreten Empfehlungen gehen auf Erfahrungen zurück, die wir im Laufe unserer Arbeit mit WordPress gesammelt haben.
Twentyfifteen
Das aktuelle Standard-Theme entspricht dem aktuellen Trend der vertikalen Unterteilung des Browserfensters in eine Seitenspalte und einen Hauptbereich. Wer Hintergrundbilder für den Header nutzen möchte, muss allerdings bedenken, dass sehr breite Bilder nicht funktionieren: Der Header kommt als linke Seitenspalte daher, benötigt also Bilder, die wesentlich höher als breit sind (Hochformat). Das Theme hat kaum Einstellungsoptionen. Wer über grundlegende HTML- und CSS-Kenntnisse verfügt, kann hier aber einiges erreichen. In dem Sinne eignet sich Twentyfifteen gut fürs Lernen. Eine gute Alternative für diesen Design-Trend ist Bushwick.
Weaver Extreme
Weaver Extreme (Vorversion: Weaver II) zeichnet sich durch extrem viele Einstellungsoptionen aus und ermöglicht die Erstellung von Templates (Vorlagen) ohne jegliche PHP-Kenntnisse. Stellen Sie sich vor, Sie möchten auf Ihrem Blog verschiedene Themen bedienen und wünschen sich für die unterschiedlichen Themen a) eine unterschiedliche Auflistung der Beiträge (statt chronologisch zum Beispiel alphabetisch) und b) pro Thema andere Inhalte in der jeweiligen Seitenspalte. Normalerweise müssten Sie beides in den PHP-Dateien definieren. Weaver bietet hingegen ein Vorgehen fern des Schreibens von PHP-Befehlen. Auf den ersten Blick erscheint Weaver recht unattraktiv – es liegt an Ihnen, es gutaussehen zu lassen! Aber Achtung: Weaver hat eine spezielle eigene Logik. Dafür lernen Sie, strukturell zu denken, was für spätere Arbeit mit anderen Themes sehr hilfreich ist!
Pinboard
Pinboard weist eine gute Mischung aus Einstellungsoptionen und freier Bearbeitung auf. Das Theme bietet zudem die Masonry (Mauerwerk)-Darstellung, die Sie vielleicht von Anbietern wie Pinterest oder Google+ kennen. Außerdem bringt Pinboard von Hause aus ein Produkte-Portfolio mit, mit dem Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen auf einer Seite übersichtlich darstellen können. Pinboard eignet sich sowohl für Einsteiger ohne Vorkenntnisse als auch für solche, die bereits ihre eigenen CSS-Definitionen oder gar PHP-Anpassungen schreiben können.
Harmonic
Harmonic entspricht dem sehr angesagten Fullscreen-Design: Das erste, das Sie sehen, wenn Sie die Startseite aufrufen, ist ein formatfüllender Header mit Sprunglink auf die darunterliegenden Inhalte. Für die Startseite bietet Harmonic zudem unterschiedliche Vorlagen, so einen News- und einen Portfolio-Bereich. Die Menge der Einstellungsoptionen ist recht überschaubar, somit eignet Harmonic sich eher für Anwender mit grundlegenden Vorkenntnissen in den Sprachen HTML, CSS und PHP.
Alle genannten Themes sind responsive und gut dokumentiert. Sie stammen von Autoren (unter anderem von Automattic, dem wordpress.com-Anbieter), die sich um die Aktualisierung und Weiterentwicklung kümmern.
Nach der Entscheidung: inaktive Themes löschen!
Bevor Sie das für Ihr Vorhaben geeignete WordPress Theme gefunden haben, werden Sie wahrscheinlich eine ganze Reihe ausprobiert haben. Sobald Sie sich für eines entscheiden, sollten Sie alle anderen löschen. Das hält Ihre Installation schlank und erspart es Ihnen, zukünftig neben dem aktiven auch alle inaktiven Themes aktuell halten zu müssen.
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