WordPress Gutenberg Theme: Atomic, Writings & Co

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Disclaimer: Dieser Beitrag ist älter als zwei Jahre. Es könnte also sein, dass auch sein Inhalt in Teilen bereits veraltet ist.

WordPress Gutenberg Theme Atomic Blocks, mit breiter Galerie und Stackable Blocks
WordPress Gutenberg Theme Atomic Blocks, mit breiter Galerie und Stackable Blocks

Dieser Tage verlangte das WordPress Theme Weaver Xtreme nach einem Update. Nach der Aktualisierung machte es über seinen Screenshot unmissverständlich klar, dass es nun mit Gutenberg und Page Buildern kompatibel sei. Das warf bei mir die Frage auf, wie viele Themes, die im WordPress Repository gelistet sind, sich nun als WordPress Gutenberg Theme bezeichnen. Die Abfrage ergab: Schon eine ganze Reihe. So zum Beispiel Atomic Blocks, Writings, CoBlocks und eben auch Weaver Xtreme 4. Grund genug, sich diese mal etwas genauer anzuschauen.

Braucht es wirklich ein WordPress Gutenberg Theme?

Noch ist die neue Bearbeitung von Beiträgen und Seiten namens Gutenberg ja nicht da. Noch steht Gutenberg nur via Plugin zu Testzwecken zur Verfügung. Als solches funktioniert der künftige WordPress Editor auf einer meiner Testinstallationen nun bereits seit letztem November. Und im Allgemeinen tut er dies auch problemlos. Dabei hatte ich nie ein Theme, das sich »Gutenberg Ready« nannte. Ich habe allerdings auch keines getestet, das seinerseits bereits mit einem Page Builder arbeitet.

Nun wäre es ja auch noch schöner, wenn wir alle unsere Themes wechseln müssten, nur weil es einen neuen Editor gibt. Tatsächlich ist der Unterschied zu der bisherigen Beitrags- und Seitenbearbeitung groß. Im Frontend hingegen sieht alles, wenn man es denn so wünscht, wie zuvor aus. Dabei haben die Teilnehmer/innen meiner Gutenberg Session beim letzten Literaturcamp Bonn den neuen Editor mit viel Wohlwollen betrachtet. Und auch ich selbst bin durchaus angetan.

Was mir bislang nur fehlte, war die Möglichkeit, Bilder oder Galerien in breiter Darstellung oder gar full width (volle Breite) formatieren und ausgeben zu können. Unter anderem an dieser Stelle braucht es dann eben doch ein WordPress Gutenberg Theme.

Minimalistisches Design

Was drei von den vier Themes, die ich nun getestet habe, gemeinsam haben, ist ihr minimalistisches Design. Und damit können sie bei mir schon mal schwer punkten. Selbst Weaver Xtreme, das mit seinen 600+ Einstellungsoptionen und seinem Startdesign so gar nicht zeitgemäß daherkommt, lässt sich zu etwas sehr Klarem und übersichtlich Strukturiertem umgestalten. So kann man für Weaver Xtreme auch die Sidebar abschalten. Das ist wichtig, wenn man eben genau die Möglichkeit der sehr breiten oder gar full width Darstellung von Bildern oder Galerien nutzen möchte. Atomic Blocks, CoBlocks und Writings verzichten bereits auf die Sidebar. Aber der sagt man ohnehin nach, dass Nutzer/innen sie weitgehend ignorieren.

WordPress Gutenberg Themes können breit und full width

WordPress Gutenberg extra breite Bilder
Für diese Gutenberg Bilder Einstellungen ist das Theme zuständig: extra breit und full width

Wenn Sie das Gutenberg Plugin installiert und aktiviert haben, haben Sie vielleicht auch einen Blick auf den ersten Gutenberg-Beitrag geworfen. Der zeigt hübsche Bilder, die auch in der Bearbeitung extra breit beziehungsweise sogar full width erscheinen. In der eigenen Beitragsbearbeitung gibt es aber wahrscheinlich keine entsprechende Einstellungsoption.

Tatsächlich liegt die Möglichkeit der extrabreiten Bilddarstellung in den Händen des Themes. Wenn das Theme diese Funktionen nicht bereitstellt, passiert in dieser Hinsicht auch nichts. Und selbst wenn die Funktion vorhanden ist oder Sie diese hinzufügen, fehlen dem Theme wahrscheinlich die passenden CSS-Definitionen. Es gilt also nachzuarbeiten. Neue Definitionen müssen hinterlegt, vorhandene angepasst werden. Und das bitte schön auch für alle Browser und mobilen Geräte. Spätestens wenn der Internet Explorer dabei grüßen lässt, kann das eine Menge Arbeit bedeuten.

WordPress Gutenberg Theme: Atomic Blocks

Atomic Blocks ist das WordPress Gutenberg Theme, das mir von seiner Optik am besten gefällt. Ich mag einfach die Schlichtheit des Designs. Allerdings gibt es an der ein oder anderen Stelle Darstellungsprobleme. So verschiebt das Theme zum Beispiel breite Galerien in der Bearbeitung und in der mobilen Ansicht nach links hinaus. Aber daran kann man ja arbeiten, notfalls sogar selbst.

Neben dem Theme bietet der Entwickler elf zusätzliche Blöcke, diese allerdings im Rahmen eines Plugins. Das Atomic Blocks Plugin funktioniert dann grundsätzlich auch mit anderen Themes, ist aber natürlich für das Atomic Blocks Theme entwickelt.

Die Atomic Blöcke

Von den elf zusätzlichen Atomic Blöcken, die eine eigene Sektion in den Gutenblöcken einnehmen, mögen der Post Grid Block und der Akkordeon Block am meisten überzeugen.

Mit dem Post Grid Block ist es möglich, auf Seiten oder Beiträgen einen Bereich aufzumachen, der die zum Thema passenden Beiträge ausgibt. Dies geschieht entweder in der Rasteransicht oder als Liste, die neben dem Beitragsbild und dem Titel nach Wunsch auch Excerpt, Weiterlesen-Link, Autor und Datum anzeigen. Die Abfrage erfolgt wie üblich über die Kategorie. Und für die Reihenfolge gibt es die bekannten Optionen chronologisch oder alphabetisch, jeweils auf- und absteigend.

Der Akkordeon Block ist grundsätzlich eine sehr gute Idee, hat nur leider kaum Einstellungsoptionen und funktioniert nicht mit allen Browsern. Wobei dies eine grundsätzliche Atomic Problematik berührt: Das Atomic Block Plugin versteht sich nicht gut mit dem Internet Explorer. Sobald das Atomic Plugin aktiviert ist, funktioniert das mobile Menü via IE gar nicht mehr. Ist dann auch noch das Plugin Autoptimze aktiv, klappt es auch mit dem mobilen Menü via Chrome Browser nicht mehr. Und das gilt nicht nur im Rahmen des Atomic Themes. Auch alle anderen mobilen Menüs wollen mit dieser Konstellation gar nicht öffnen. Oder werden gar nicht erst angezeigt.

WordPress Gutenberg Theme: CoBlocks

Witzig das CoBlocks Theme: Es hat einen Lichtschalter. Sprich: Per Klick lässt sich auf helle Schrift auf dunklem Grund umschalten. Außerdem versucht das mobile Menü, mit einem Fade-Effekt zu überzeugen. Ansonsten bleibt CoBlocks dezent und eben minimalistisch.

Auch dieses WordPress Gutenberg Theme liefert via Plugin zusätzliche Gutenblöcke. Diese weiteren Blöcke sind dann in die Gutenblock Grundausstattung derart integriert, dass sie erst einmal gar nicht auffallen. Neun Stück sollen es sein. Aber ich konnte zum Beispiel das sogenannte Highlight Block gar nicht identifizieren.

Die CoBlocks Blöcke

Wie das Atomic Plugin bietet auch das CoBlocks Plugin einen Akkordeon Block. Dieser hat nur mehr Einstellungsoptionen. So lassen sich für alle Teilbereiche Farben wählen. Allerdings funktioniert auch dieser Akkordeon Block nicht mit dem Internet Explorer. Von dem ich selbst im Übrigen gar nicht so begeistert bin, wie es vielleicht gerade wirkt. Mir geht es nur darum, dass es nach wie vor eine Menge IE-Nutzer/innen gibt, die dann nicht verstehen, warum solche Funktionen für sie nicht zur Verfügung stehen sollten.

Ein anderer CoBlocks Block, den ich hier herausheben möchte, ist der Autoren Block. Der hat (noch?) gar keine Einstellungsmöglichkeiten, erscheint aber durchaus ansprechend.

WordPress Gutenberg Theme: Writings

WordPress Gutenberg Theme Writings: mobile
WordPress Gutenberg Theme Writings: mobile

Das WordPress Gutenberg Theme Writings verzichtet auf die Integration eigener Blöcke, versteht sich aber grundsätzlich gut mit den beiden vorgenannten Plugins (vorausgesetzt, das Atomic Plugin bekommt das IE-Problem irgendwann in den Griff).

Auch bei Writings überzeugt zuerst einmal das minimalistische Design. Im Customizer bietet das Theme einige wenige Theme Optionen, so zum Beispiel für die Startseite. Auf der kann Writings zusätzlich zum Seiteninhalt auch eine freiwählbare Anzahl an Blogbeiträgen ausgehen. Bei Bedarf auch in der Reihenfolge: erst die Blogbeiträge, dann der Seitencontent.

Insgesamt erscheint mir Writings als das WordPress Gutenberg Theme, das aktuell die wenigsten Darstellungsprobleme hat. So funktioniert die mobile Anpassung von zum Beispiel Galerien selbst auf dem Windows Phone gut. Wenngleich es auch hier Kleinigkeiten gibt wie vom Beitragstitel überlagerte Metaangaben. Aber irgendwas ist ja immer.

Gutenberg kompatibel: Weaver Xtreme 4

Man kann es ja immer wieder nur betonen: Weaver Xtreme kann auch schlicht und minimalistisch daherkommen. Zugegeben: Auf den ersten Blick erfordert dies viel Fantasie. Aber es ist machbar. Ohne eigene zusätzliche Blöcke geht es hier sicherlich erst einmal darum, dass sich die Weaver Xtreme Seiten- und Beitragsoptionen gut in die Gutenberg Bearbeitung einbinden. Das Theme liefert aber auch den Support für die breiten Bilder und die passenden CSS-Klassen für die Darstellung. Die allerdings auch am IE scheitern: Mit dem Internet Explorer wollen breite Galerien sich gar nicht anpassen, auf dem Windows Phone funktionieren dann aber überraschend gut. Mit allem anderen kommt das Theme gut zurecht, so auch mit den zusätzlichen Gutenblöcken von Stackable.

Stackable – Ultimate Gutenberg Blocks

Stackable Gutenblöcke mit Atomic Blocks Theme
Stackable Gutenblöcke, u. a. der Card Block, mit Atomic Blocks Theme

Die meisten Blöcke, die auf den Beitragsbildern zu sehen sind, stammen von dem Stackable Plugin. 17 zusätzliche Blöcke bietet das Plugin aktuell. Diese betten sich in das Gutenberg Standardangebot an passender Stelle ein, unterscheiden sich aber durch eine Färbung vom Standard. Somit sind sie auf den ersten Blick gut erkennbar.

Nicht alle 17 Stackable-Blöcke halte ich für gleich bedeutsam und gelungen. Aber es gibt schon den ein oder anderen Block, der gefällt. Und gehört sicherlich auch zu den Klassikern im Bereich des Pagebuildungs: Team Members, Testimonials, Call to Action. Auch bietet das Plugin solch – wie ich finde – völlig überflüssige Count-ups, die auf einen frei erfundenen Wert hochzählen.

Mir gefällt zum Beispiel der Card Block besonders gut. Hübsch, um eine Person, ein Produkt, ein Rezept (oder eine Katze…) vorzustellen. Fast alle Blöcke haben reichlich Einstellungsoptionen. Wundert nur, dass noch kein Akkordeon dabei ist.

Fazit

Noch ist an der Gutenberg Front nicht alles Gold, was glänzt. Aber Gutenberg wird kommen. Und es ist gut zu wissen, dass sich Theme- und Plugin-Entwickler darauf vorbereiten. Denn mit den Möglichkeiten, die Gutenberg bietet, wird es auch zunehmend einen Bedarf an Themes geben, die diesen Möglichkeiten entsprechen.

Ich bin jedenfalls gespannt auf alles, was sich in dieser Hinsicht noch tun wird!


Beitragsbilder: Britta Kretschmer

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